Im Sternbilds Herkules, für das bloße Auge kaum sichtbar, verbirgt sich eine der beeindruckendsten Sternenstädte des Universums: Messier 13. Seit Äonen existiert dieser majestätische Kugelsternhaufen mit einer Ansammlung von hunderttausenden, wenn nicht Millionen von Sternen, die durch die gewaltige Kraft der Anziehung zu einer leuchtenden Kugel verdichtet ist.
Stell dir vor, du befändest dich im Zentrum des riesigen Verbundes aus Sternen. Du würdest von einem Meer aus Sonnen umgeben sein, so dicht gedrängt, dass der Nachthimmel ein einziger, strahlender Teppich aus Licht wäre. Jeder Stern, ein winziger Punkt, aber teilweise heller als die Venus an unserem Nachthimmel.
Kugelsternhaufen wie M13 sind lebende Zeitkapseln und gehören zu den ältesten Objekten die wir kennen, sie sind beinahe so alt wie das Universum selber und keiner weiß wieso sie, und warum sie noch existieren.
Steckbrief
- Andere Bezeichnungen sind NGC 6205, Große Herkules-Kugelsternhaufen, Melotte 150
- Sternbild Herkules
- Entdeckt 1714 von Edmond Halley (ja, der vom Kometen!) und 1764 von Charles Messier als M13 katalogisiert.
- Die Entfernung zur Erde beträgt knapp 22.000 bis 25.700 Lichtjahre
- Die scheinbare Helligkeit liegt bei etwa 5,8 mag
- Der scheinbarer Durchmesser beträgt ca. 20 Bogenminuten (etwa zwei Drittel des Vollmondes)
- Schätzungen reichen von ca. 300.000 bis über eine halbe Million Sterne.
- Er besitzt etwa 500.000 Sonnenmassen.
- Sein Alter wird auf knapp 12,5 Milliarden Jahre geschätzt
- Im Zentrum des Haufens sind die Sterne so dicht gepackt, dass bis zu hundert Sterne in einem Würfel von nur 3 Lichtjahren Kantenlänge stehen.
- Der berühmte Arecibo-Gruß an mögliche Außerirdische von 1974 wurde in Richtung M13 gesendet. Für eine mögliche Antwort müssten wir aber mindestens 45.600 Jahre warten
- Im Kernbereich wurden drei sternarme Streifen beobachtet, die eine Y-förmige Struktur bilden und als „Propeller“ bezeichnet werden. Ob das nur eine zufällige Anordnung der Sterne oder doch ein Dunkelnebel ist, ist noch nicht erforscht.
- Funfact: In der Science-Fiction-Serie Perry Rhodan ist M13 seit 1961 die fiktive Heimat des Volkes der Arkoniden.
Über diese Aufnahme
Es war zwar fast Vollmond (97%), aber die wenigen klaren Nächte muss man einfach nutzen. Das seht ihr doch sicherlich genauso? Deshalb habe in der mondhellen Nacht mein Teleskop für fast 2 Stunden auf den bekanntesten aller nördlichen Kugelsternhaufen gerichtet und war am Ende über das gute Ergebnis mehr als angenehm überrascht. Einen Riesen Vorteil hatte ich ja, der Mond stand mit knapp 7° extrem tief in dieser Nacht.
Bild Details
Datum: | 13. 06. 2025 |
Teleskop: | TS-Optics 10″ Astrograph* |
Montierung: | PetrusII (Eigenbau) |
Kamera: | Svbony SV405CC (Amazon🛒) |
Filter: | Astronomik Luminanz UV-IR-Blockfilter L-2 2″* |
Zubehör: | TS-Optics N-AGK3 Komakorrektor* |
Aufnahmezeit : | 1 h 56m |
Anmerkung: | Vollmond |
Objekt Details
Katalognummer(n): | M 13 |
Typ: | Kugelsternhaufen |
Entfernung: | ca. 25.000 Lj. |
Ausdehnung: | ca. 145 Lj. |
scheinbare Helligkeit: | ca. 5,8 mag |
Sternbild: | Herkules |
Ältere Aufnahmen
Datum: | 04. 09. 2023 |
Teleskop: | Meade LX200 ACF 3550/355* |
Montierung: | |
Kamera: | Svbony SV405CC (Amazon🛒) |
Aufnahmezeit: | 0h 53m |
Datum: | 07. 08. 2020 |
Teleskop: | 6″ Newton |
Montierung | Skywatcher EQ5 |
Kamera: | iPhone XR |
Aufnahmezeit: | 0 h 1m |
Beim dritten Anlauf ist es mir endlich gelungen den M13 Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules zu finden. Ich vermute das ich die zwei Abende vorher an der falschen Stelle gesucht habe, denn diesmal fand ich ihn innerhalb einer Minute. Er ist sofort als kleiner runder Nebel in der kleinsten Vergrößerung zu erkennen (Okular 32mm) und bei steigender Vergrößerung machen sich auch die vielen Sterne bemerkbar.
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