Eine kleine Geschichte über Messier 16
In den Weiten des Alls, etwa 7.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, existiert ein prächtiges Schauspiel kosmischer Schöpfung: Messier 16, besser bekannt als der Adlernebel. Er ist eine lebendige Kinderstube für neue Sterne und liegt eingebettet im Sternbild Schlange. In ihm ragen gewaltige Säulen aus Gas und Staub empor, die von intensiver ultravioletter Strahlung junger, heißer Sterne geformt werden – die berühmten „Säulen der Schöpfung“.
Innerhalb dieser gewaltigen Strukturen (bis zu 4 bis 5 Lichtjahre hoch) kollabieren dichtere Materieklumpen langsam unter ihrer eigenen Schwerkraft, um so neue Sterne zu entzünden.
Diese neugeborenen Sterne strahlen hell und blasen mit ihren starken Winden und ihrer Energie das umgebende Gas weg, wodurch neue Höhlen und Formen im Nebel entstehen.
Steckbrief
- Messier 16 (M16), Adlernebel, IC 4703
- Emissionsnebel (HII-Region) und offener Sternhaufen (NGC 6611)
- Sternbild: Schlange (Serpens)
- Größe/Ausdehnung des Nebels ca. 70 x 55 Lichtjahre, höhe der größten Säule: ca. 4 bis 5 Lichtjahre
- Der offene Sternhaufen innerhalb des Adlernebels, NGC 6611, ist ca. 1 bis 2 Millionen Jahre alt
- M16 ist eine aktive Sternentstehungsregion und enthält viele junge, heiße, blaue Sterne.
- Der offener Sternhaufen (NGC 6611) wurde von Jean-Philippe de Cheseaux (1745/46) entdeckt
- Der Nebel (M16 IC 4703) von Charles Messier (1764)
Über diese Aufnahme
Im Norden Deutschlands wird es im Juni gar nicht mehr wirklich dunkel. Man spricht dann von den „Weißen Nächten“, weil es eben gar keine echte astronomische Dunkelheit mehr gibt. Selbst hier bei uns in Bayern sind die wirklich schwarzen Stunden rar, oft bleiben einem nur wenige Stunden tiefste Nacht.
Als ob das nicht schon Herausforderung genug war, gesellt sich ein weiteres Problem hinzu! Messier 16 steht tief und erreicht an seinem höchsten Punkt gerade mal 26 Grad über dem Horizont. Hinzu kam das ich von meinem Beobachtungsstandort nur maximal zwei Stunden Zeit zum aufnehmen hatte, dann nämlich, pünktlich zum Erreichen seiner höchsten Position, verschwand Messier 16 hinter den Bäumen des angrenzenden Waldes. Aus diesem Grund benötigte ich für 7 Stunden Gesamtbelichtung satte 5 klare Nächte.
An einer Detailansicht der „Säulen der Schöpfung“ habe ich auch gearbeitet.

In der Summe bin ich ganz zufrieden, vor allem im Bezug auf meine letzte Aufnahme aus dem Jahr 2023 (siehe weiter unten)
Bild Details
Datum: | 18. 06. 2025 19. 06. 2025 20. 06. 2025 24. 06. 2025 28. 06. 2025 |
Teleskop: | TS-Optics 10″ Astrograph* |
Montierung: | PetrusII (Eigenbau) |
Kamera: | Svbony SV405CC (Amazon🛒) |
Filter: | Astronomik Luminanz UV-IR-Blockfilter L-2 2″* |
Zubehör: | TS-Optics N-AGK3 Komakorrektor* |
Aufnahmezeit : | 7h 34m |
Anmerkung: | Teilweise Mondschein |
Objekt Details
Katalognummer(n): | M16 / NGC 6611 |
Typ: | Emissionsnebel |
Entfernung: | ca. 7000 Lj. |
Ausdehnung: | ca. 15 Lj. |
scheinbare Helligkeit: | ca. 6,3 mag |
Sternbild: | Schlange |
Ältere Aufnahmen
Datum: | 29. 06. 2023 |
Teleskop: | Meade LX200 ACF 3550/355* |
Montierung: | |
Kamera: | Canon EOS 1100D |
Aufnahmezeit: | 2h 30m |
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